Von den Cook Islands habe ich in meinem Leben noch nichts gehört und als wir uns auf dem Landeanflug befanden, kamen in mir die Zweifel auf, ob die Insel überhaupt lang genug für die Landebahn unseres rießigen Air New Zealand Fliegers ist. Aber ich kann nun bestätigen: Sie ist es! :) Mein Hoffnungsschimmer mit einem anderen Flieger weiterzufliegen, einen neuen Sitzplatz zu erhalten (ich habe den Mittelsitz der Mittelsitze...) und auf einen großen, internationalen Flughafen zu stoßen, in dem die Länder der Welt vereint sind, verpuffen bereits bei meinem nächsten Blick: der "Flughafen" entspricht aufgerundet ungefähr der Größe des Erdgeschosses des Altensteiger Rathauses und unser Flieger ist der Einzig zu sehende und zu erahnende Flieger auf der ganzen Insel. Die Geschäfte des "Flughafens" lassen sich an einer Hand abzählen. Es fühlt sich an wie in Fünfbronn. Nur ohne Heimatgefühl. Nachdem wir den "Flughafen" Raum betreten, werden wir vor die Wahl zweier Warteschlangen gestellt. Einige der Mitreisenden haben ihr Ziel mit den Cook Islands bereits erreicht und ordnen sich in die linke Schlange ein. Ich frage mich was sie hier nur die ganze Zeit machen werden- im Nirgendwo! Aber Keziah macht mir verständlich, dass es auf den Cook Islands wohl wunderschöne Traumstrände gibt. Nun ja. Ich bin froh, dass ich mich in die rechte Schlange einordnen darf, deren Destination es im Moment ist, die Insel nach nur einer Stunde Aufenthalt im selben Flieger wieder zu verlassen! ;) Auch wenn wir die Cook Islands in tiefer Dunkelheit erreichten ist es dort heiß- sehr heiß und sehr schwül! Und nicht nur die Flughafenbeamten leben hier die Gelassenheit der Inselkultur in vollen Zügen aus, sondern auch die Ventilatoren scheinen sich dieser Gemütlichkeit anzupassen. Selbst die Gepäcklaufbänder scheinen im Slowmotion Modus zu laufen. Meine Warteschlange vor der Gepäckkontrolle scheint kaum kleiner zu werden und ich frage mich ob ich bei dieser Inselgemütlichkeit noch rechtzeitig wieder bei meinem Flieger sein werde. Glücklicherweise erreiche ich die Gepäckkontrolle noch vor Abflug meines Fliegers und entkomme der stehenden Hitze. Wir laufen zu Fuß zurück zum Flugzeug, das auf dem kleinen Platz des sich selbst nennenden "Flughafens" dasteht wie ein Touribus, der nur darauf wartet, dass sich alle seine Insassen nach einer kleinen Toiletten- und Trinkpause wieder einbefinden. Trotz meiner zunichte gemachten Hoffnungen das Freiheitsgefühl eines großen internationalen Flughafens zu erleben und einen neuen Sitzplatz zu erhalten (!), kann ich doch von einer neu gemachten Erfahrung einer Inselkultur sprechen. Und mehr denn je habe ich mich auf den tiefgekühlten Flieger gefreut :)
Kommentar schreiben
Papa (Sonntag, 12 April 2015 08:26)
Du solltest Schriftstellerin werden :-)